Landkreise am Limit
„Unser Sozialstaat quietscht, tropft und droht zu kollabieren – jetzt braucht es eine Generalüberholung.“ Mit diesen klaren Worten hat der Deutsche Landkreistag (DLT) auf seiner Präsidiumssitzung in Gießen Reformen eingefordert. Diese Linie unterstützt auch Landrat Thomas Karmasin, Präsident des Bayerischen Landkreistags und Vizepräsident des Deutschen Landkreistags – gerade mit Blick auf die dramatische Finanzlage der Landkreise in Bayern.
📉 Alarmierende Zahlen in Bayern:
- Finanzierungssaldo: – 2,5 Mrd. € (2023) → – 5,4 Mrd. € (2024)
- 1. Quartal 2025: bereits – 3,9 Mrd. €
- Kreisumlagesatz erstmals über 50 %
- Verschuldung der Kommunen: + 5,4 Mrd. € auf 22,1 Mrd. € (2019–2023)
📊 Haupttreiber der Kostenexplosion:
- Kinder- und Jugendhilfe: + 33 % (2018–2023)
- Eingliederungshilfe: + 25 % (2020–2023)
- Personalausgaben: + 44 % (2019–2024)
- 2024: Soziale Ausgaben + 13 %, Steuereinnahmen nur + 1,3 %
💡 Die Botschaft ist klar:
Es geht nicht um „mehr Geld“ allein. Strukturelle Reformen in der Sozialgesetzgebung sind zwingend notwendig:
- Bürokratieabbau
- Pauschalierungen
- Ehrliche Überprüfung von Aufgaben & Standards
Nur so bleiben Kommunen handlungsfähig und können Zukunft gestalten.
⚖️ Fazit:
Der Sozialstaat darf nicht an Bürokratie und Überlastung scheitern. Wir brauchen eine Generalüberholung – praxisnah, finanzierbar und nah am Menschen.