Automobilbranche, Energie & Zukunft

21. Oktober 2025: Insights aus dem Ausschuss für Wirtschaft & Verkehr beim Bayerischen Landkreistag
Automobilbranche, Energie & Zukunft

v. l. n. r.: Ausschussvorsitzender Landrat Franz Löffler, Cham, MdB Dr. Andreas Lenz, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw)

Am 21. Oktober 2025 fand im Haus der bayerischen Landkreise in München die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr des Bayerischen Landkreistags (BayLKT) statt. Unter dem Vorsitz von Landrat Franz Löffler, Cham, diskutierten die Ausschussmitglieder zentrale Themen, die für die wirtschaftliche Stärke, die Mobilität und die Energieversorgung Bayerns von entscheidender Bedeutung sind.

1. Wirtschaftliche Lage in Bayern und Automobilbranche

Ein Schwerpunkt der Sitzung war die wirtschaftliche Situation Bayerns, insbesondere die Lage der Automobilindustrie, die für den Freistaat von strategischer Bedeutung ist. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw), informierte die Ausschussmitglieder über die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Branche. Trotz einer konjunkturellen Abkühlung bleibt die Automobilindustrie ein zentraler Wirtschaftsmotor: über 350.000 Beschäftigte und ein Jahresumsatz von rund 140 Milliarden Euro zeigen die wirtschaftliche Tragweite. Gleichzeitig steht die Branche unter Druck durch steigende Energie- und Produktionskosten, globalen Wettbewerb und die notwendige Transformation hin zur Elektromobilität. Die Diskussion verdeutlichte, dass die bayerische Automobilbranche nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber ist, sondern auch ein wesentlicher Treiber für Innovation, regionale Wertschöpfung und Exportstärke.

2. Energiepolitik und erneuerbare Energien

Ein weiterer zentraler Tagesordnungspunkt war die Energiepolitik, insbesondere die geplanten Vorhaben der Bundesregierung zur Umsetzung der Energiewende. MdB Dr. Andreas Lenz (CSU), energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, tauschte sich mit den Ausschussmitgliedern über den Status quo und die zukünftigen energiepolitischen Maßnahmen aus. Der Bayerische Landkreistag betonte in diesem Zusammenhang erneut seine Position für einen mengenbezogenen, regional gesteuerten und technologieoffenen Ausbau erneuerbarer Energien. Wichtig sind dabei:

  1. Kohärenz und sektorübergreifende Planung
  2. Regionale Steuerung und kommunale Beteiligung
  3. Sektorenkopplung und Synchronisierung von Netzausbau und EE-Ausbau
  4. Schaffung verlässlicher Investitionsbedingungen bei gleichzeitigem Kostenbewusstsein.

Das Ziel des Bayerischen Landkreistag ist eine resiliente, effiziente und akzeptanzorientierte Energiewende, die die Kommunen nicht überfordert und gleichzeitig Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit gewährleistet. 

3. Die Rolle des Bayerischen Landkreistags – Vermitteln und Gestalten

Der Ausschuss verdeutlichte einmal mehr die wichtige Vermittler- und Gestalterrolle des Bayerischen Landkreistags (BayLKT). Durch die enge Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik und Kommunen trägt der BayLKT dazu bei, dass politische Entscheidungen praxisnah, regional angepasst und wirtschaftlich tragfähig umgesetzt werden. Insbesondere in Bezug auf die Energiewende fordert der BayLKT eine stärkere dezentralisierte und regional strukturierte Umsetzung, die die vorhandenen kommunalen Ressourcen und Stärken berücksichtigt. Nur so können Netz- und Infrastrukturkosten gesenkt, Investitionen gesichert und die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöht werden.

Fazit
Die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr machte deutlich: Bayern setzt auf Innovation, Mobilität und nachhaltige Energieversorgung, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Kommunen, Wirtschaft und Politik müssen gemeinsam Lösungen finden, um den Freistaat zukunftsfähig, wettbewerbsstark und klimafreundlich zu gestalten. Der Bayerische Landkreistag wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass wirtschaftliche Interessen, Mobilität und Energiepolitik miteinander verzahnt werden – immer mit Blick auf die Bedürfnisse der Landkreise und der Bürger in Bayern.