Unterfränkische Landräte in Sorge

17. Oktober 2023: Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer steigt
Unterfränkische Landräte in Sorge

Im Fokus der Tagung der unterfränkischen Landräte in Kitzingen am 17. Oktober war vor allem die steigende Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer (UMA). Die Jugendämter müssen diese in zunehmendem Maße aufnehmen. Es fehlt sowohl an den geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten als auch an den Betreuungskapazitäten. Eine passgenaue Versorgung mit Blick auf die Hintergründe und Bedürfnisse der unbegleiteten Minderjährigen ist so nicht möglich. Bei der Betreuung inländischer Kinder und Jugendlicher geht es um schwierige familiäre und soziale Verhältnisse. Die unbegleiteten minderjährigen Ausländer müssen sich in einem komplett neuen Lebensumfeld mit einer neuen Kultur zurechtfinden, orientieren und verständigen. Zudem laufen erhebliche Kosten auf. Die bayerischen Landräte erwarten vom Freistaat Bayern hier eine größere Unterstützung, auch insbesondere eine auskömmliche staatliche Finanzierung. Zudem sollte die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) in Zukunft in staatlicher Verantwortung in staatlich akquirierten Unterkünften erfolgen. Aktuell werden nur noch Notkonstruktionen für die erforderliche Inobhutnahme gefunden. Ein daran anschließend erforderlicher regulärer Platz in einer Jugendhilfeeinrichtung wird deutschlandweit kaum noch gefunden. Dringend erforderlich ist, dass die Vorhaltekosten, die bei der zeitlich aufwendigen Vermittlung in neu zu schaffende Jugendhilfeeinrichtungen entstehen, nicht zu Lasten der kommunalen Jugendämter gehen. Kosten, die den Jugendämtern für den nach SGB VIII erforderlichen Betreuungs- und Unterstützungsbedarf bei UMAs entstehen, müssen vollständig vom Freistaat erstattet werden, auch wenn diese volljährig werden. Das Abrechnungssystem über die Bezirke ist dringend zu vereinfachen.